1. Wie hat sich meine Motivation im Verlauf der Ausbildung verändert?
Meine Motivation
hinsichtlich des Moduls hat sich leicht gesteigert. Spannende Themen, direkt in
der Praxis anwendbare Methoden und Tipps und nicht zuletzt die Wertschätzung
meiner Leistungen hat es mir leicht gemacht, mich in diesem Modul einzubringen.
Ich muss allerdings hinzufügen, dass bereits zu Beginn des Moduls meine
Motivation schon sehr hoch war, weil ich grundsätzlich am Thema Berufsschulunterricht
interessiert war und auch weil ich in IKT bereits Max als Dozent kennengelernt
und dort mit seiner Art zu unterrichten sehr gute Erfahrungen gemacht hatte.
Hinsichtlich
meines angestrebten Berufs als Lehrperson hat sich durch dieses Modul mit
Sicherheit auch meine bereits im Vorfeld vorhandene Motivation, an
Berufsmatur-Schulen unterrichten zu wollen, noch zusätzlich gesteigert. Ich
habe durch vielfältigen direkten Kontakt mit Berufsschülern und
Berufsschullehrern Vorteile in der Haltung der BMS-Schüler zum Lernen erkannt
und schätzen gelernt.
2. Welche perösnlichen Faktoren haben meinen Lernprozess gefördert/behindert? Wie bin ich damit umgegangen?
Förderliche
persönliche Faktoren waren für mich mein Durchhaltevermögen und auch mein
starker Wille, das BP Modul nicht nur zu bestehen, sondern darin auch die
bestmögliche Note anzustreben. Ich wollte es mir selbst beweisen, dass ich gut
bin und habe an dieser Absicht festgehalten, indem ich das Ziel klar vor Augen
hatte.
Behindert hat
mich eine starke Demotivation hinsichtlich meines gesamten Studiums dieses
Jahr, aufgrund einiger Geschehnisse in einem anderen Modul. Ich fühlte mich
dort sehr oft nicht gefördert sondern eher im Lernen behindert. Dort habe ich
versucht mit den jeweiligen Dozenten das Gespräch zu suchen, verliess das
Gespräch jedoch noch demotivierter als zuvor und mit dem Gefühl gegen die
hierarchisch über mir stehenden Dozenten völlig machtlos zu sein. Meine finale
Strategie diesbezüglich ist es, mir stets vor Augen zu halten, dass das
Semester bald vorbei ist und ich die wenigen Restwochen noch irgendwie
überstehend werde. (Doch die Demotivation hat sich glücklicherweise nur am
Rande auch auf BP ausgewirkt.)
3. Welche äusserlichen Faktoren haben sich auf meinen Lernprozess ausgewirkt?
Gefördert hat
mich grundsätzlich die Transparenz im BP Modul hinsichtlich der geforderten
Leistungsnachweise, Erwartungen, Beurteilungskriterien und Möglichkeiten
zusätzliche Leistungspunkte zu sammeln. Alle Angaben waren stets verlässlich
und klar verständlich, dennoch hatten wir in der Gestaltung unserer
Leistungsnachweise inhaltlich sehr viel Freiheit. Ich konnte also sehr kreativ
sein und Richtungen einschlagen, die mich selbst ansprachen, verlor aber
gleichzeitig nie den Überblick über wesentliche Erwartungen und Ziele des
Moduls. Insgesamt hat sich die Art und Weise wie das BP Modul aufgebaut und
umgesetzt war durch starke Motivationsschübe ausgezeichnet, die der
Demotivation durch das andere Modul entgegenwirkte. Dafür bin ich übrigens
ausgesprochen dankbar.
Behindert haben
mich lediglich Faktoren ausserhalb des BP-Moduls, zum Beispiel Zeitmangel durch
insgesamt viel Arbeit an PH-Leistungsnachweisen, das Erfahrungspraktikum (und
dadurch praktisch keine Ferienphase in diesem Studienjahr) und zwei Jobs nebenbei. Dies war zwar anstrengend, aber rückblickend
doch ertragbar, zumal ich wusste, dass der Stress mit Abschluss des Studiums
ein Ende haben würde.
Im BP Modul
selbst hat mich lediglich die Theorie-Lastigkeit der beiden dunkelroten
Lektüregrundlagen etwas frustriert, weil diese einfach nicht meiner bevorzugten
Art zu Lernen entspricht. Umgegangen mit ich damit so, dass ich versucht habe,
mir die Informationen aus diesen Büchern durch effektive Lernmethoden
anzueignen, z.B. durch Concept-Mapping oder aber auch durch Notieren der
wichtigsten Begriffe und Zusammenhänge auf Karteikarten.
4. Mit welchen Lernstrategien habe ich den Stoff und Aufgabenstellungen bewältigt?
Ich habe
verschiedene Lernstrategien angewendet. Wie oben schon erwähnt habe ich für die
Bücher Karteikarten und Concept-Maps verwendet. Zusätzlich habe ich natürlich
auch alle Bücher und Skripte mit Reitern versehen und wichtige Textstellen
markiert. Für die anderen Inhalte fand ich es sehr hilfreich, Lerngruppen zu
bilden, so arbeitete ich z.B. mit Uli, Marianne, Karin und auch mit Prisca
zusammen. Dort erklärten wir uns in der Regel gegenseitig neu erlangtes Wissen,
ergänzten oder korrigierten lückenhafte Vorstellungen oder bemerkten wo noch
Nachfragebedarf herrschte. Besonders hilfreich empfand ich auch, wenn wir innerhalb
der BP Aufträge die Möglichkeit hatten, uns Wissen durch eigene Erfahrung
anzueignen, zum Beispiel beim Lerncoaching im SBW oder aber auch beim
Recherchieren der Fallstudien.
5. Welche Strategien und Techniken bewährten sich (nicht) und wieso?
Ob sich die
Karteikarten und Concept-Maps für mich bewährt haben, werde ich erst sagen
können, nachdem ich das E-Assessment abgeschlossen habe. Die Lerngruppenarbeit
hat sich auf jeden Fall bewährt, zumal ich so nicht nur Wissen trainieren
konnte, sondern auch auf Schwachstellen und Stärken aufmerksam wurde, die ich
verringern beziehungsweise verstärken konnte. Das Lernen durch Erfahrung hat
sich ebenfalls als erfolgreich gezeigt, zumal ich einige Erkenntnisse und Techniken
des Lerncoachings inzwischen schon direkt und spontan in meinem Unterricht
einsetzen konnte und jedes Mal wieder sehr positiv über das Resultat erstaunt
war.
6. Welche Kompetenzen konnte ich erwerben oder ausweiten?
Ergänzen konnte
ich meine Fähigkeiten vor allem in der Formulierung von Auftragsstellungen
durch die Behandlung des Themas „Lernjob“. Hier hat mir vor allem das Hofer
Skript viele nützliche und einleuchtende Hinweise gegeben. Komplett neu
erworben habe ich viele Lerncoaching-Kompetenzen, wie z.B. die Fähigkeit,
lösungsorientiert statt problemorientiert zu fragen.
7. Wie hat sich der Lernprozess auf meine Unterrichtspraxis ausgewirkt?
Es gab insgesamt
sehr viele Tipps, Tricks und Methoden im BP Modul, die ich sofort direkt in meinem eigenen Unterricht einsetzen
konnte. Im Grunde gab es in jeder Sitzung mindestens eine Sache, die ich danach
direkt selbst ausprobiert habe! Das erste war zum Beispiel direkt zu Beginn ein
Willkommensplakat, als ich meine neue Klasse empfing. Dabei hatte ich mich
lediglich an Max‘ Begrüssungsposter der ersten Sitzung orientiert, noch bevor
wir überhaupt in BP zum Thema Postergestaltung kamen, weil ich es als Schüler
selbst wahnsinnig motivierend empfand, die Wertschätzung des Dozenten in einem
solchen Willkommensplakat zu spüren.
Auch die Kennenlernrunde der ersten Sitzung habe ich direkt umgesetzt
(ebenfalls aufgrund der darin implizierten Wertschätzung und auch aufgrund des
gleich positiveren Klassenklimas) und war begeistert wie stark sich solch
kleine Veränderungen auswirken. Weitere Dinge, die ich im eigenen Unterricht
angewendet habe, sind zum Beispiel Lerncoaching-Fragen, die Formulierung von
Lernaufträgen, die Verwendung von Concept-Maps, Pecha Kucha Präsentation (mit
sehr grossem Erfolg – die Schüler waren selten zuvor so begeistert und so wenig
gelangweilt von Gruppenpräsentationen). Im Grunde habe ich so gut wie alles was
wir besprachen auch praktisch umgesetzt und in allen Bereichen auch Erfolge
damit erzielt.
8. Was ich sonst noch zu diesem BP-Modul zu sagen habe:
Im Grunde möchte
ich mich nur bedanken für die vielen, VIELEN wirklich für die Praxis
hilfreichen und umsetzbaren Methoden und Tipps. Fast jede BP-Sitzung endete für
mich damit, dass ich motiviert und voller Tatendrang aus der PH nach Hause fuhr
und am liebsten direkt neue Ideen umsetzen wollte. Gerade in Bezug auf mein
anderes Modul, das mich so stark demotivierte, bin ich enorm dankbar für die
wöchentlichen Lichtblicke am BP Mittwoch. Noch viel wertvoller als die Ideen
und Tipps war für mich, dass die BP-Sitzungen mein Vertrauen in meine eigenen
Fähigkeiten und mein Selbstwertgefühl gestärkt haben. Es mag kitschig klingen, aber es entspricht
der Wahrheit, wenn ich sage, dass ich nicht weiss, ob ich dieses Jahr ohne
diese BP-Mittwoche durchgehalten hätte.