Mittwoch, 19. Juni 2013

Meine BP Reflexion

Im Rahmen der BP-Leistungsnachweise sollten wir auch die BP-Veranstaltung an sich reflektieren. Es steht uns dabei offen, dies als PDF oder als Blogbeitrag zu tun. Und da ich schon einen Blog habe, wieso eigentlich nicht hier? Hier also nun meine Reflexion:

1. Wie hat sich meine Motivation im Verlauf der Ausbildung verändert?

Meine Motivation hinsichtlich des Moduls hat sich leicht gesteigert. Spannende Themen, direkt in der Praxis anwendbare Methoden und Tipps und nicht zuletzt die Wertschätzung meiner Leistungen hat es mir leicht gemacht, mich in diesem Modul einzubringen. Ich muss allerdings hinzufügen, dass bereits zu Beginn des Moduls meine Motivation schon sehr hoch war, weil ich grundsätzlich am Thema Berufsschulunterricht interessiert war und auch weil ich in IKT bereits Max als Dozent kennengelernt und dort mit seiner Art zu unterrichten sehr gute Erfahrungen gemacht hatte.
Hinsichtlich meines angestrebten Berufs als Lehrperson hat sich durch dieses Modul mit Sicherheit auch meine bereits im Vorfeld vorhandene Motivation, an Berufsmatur-Schulen unterrichten zu wollen, noch zusätzlich gesteigert. Ich habe durch vielfältigen direkten Kontakt mit Berufsschülern und Berufsschullehrern Vorteile in der Haltung der BMS-Schüler zum Lernen erkannt und schätzen gelernt.

2. Welche perösnlichen Faktoren haben meinen Lernprozess gefördert/behindert? Wie bin ich damit umgegangen?

Förderliche persönliche Faktoren waren für mich mein Durchhaltevermögen und auch mein starker Wille, das BP Modul nicht nur zu bestehen, sondern darin auch die bestmögliche Note anzustreben. Ich wollte es mir selbst beweisen, dass ich gut bin und habe an dieser Absicht festgehalten, indem ich das Ziel klar vor Augen hatte.
Behindert hat mich eine starke Demotivation hinsichtlich meines gesamten Studiums dieses Jahr, aufgrund einiger Geschehnisse in einem anderen Modul. Ich fühlte mich dort sehr oft nicht gefördert sondern eher im Lernen behindert. Dort habe ich versucht mit den jeweiligen Dozenten das Gespräch zu suchen, verliess das Gespräch jedoch noch demotivierter als zuvor und mit dem Gefühl gegen die hierarchisch über mir stehenden Dozenten völlig machtlos zu sein. Meine finale Strategie diesbezüglich ist es, mir stets vor Augen zu halten, dass das Semester bald vorbei ist und ich die wenigen Restwochen noch irgendwie überstehend werde. (Doch die Demotivation hat sich glücklicherweise nur am Rande auch auf BP ausgewirkt.)


3. Welche äusserlichen Faktoren haben sich auf meinen Lernprozess ausgewirkt?


Gefördert hat mich grundsätzlich die Transparenz im BP Modul hinsichtlich der geforderten Leistungsnachweise, Erwartungen, Beurteilungskriterien und Möglichkeiten zusätzliche Leistungspunkte zu sammeln. Alle Angaben waren stets verlässlich und klar verständlich, dennoch hatten wir in der Gestaltung unserer Leistungsnachweise inhaltlich sehr viel Freiheit. Ich konnte also sehr kreativ sein und Richtungen einschlagen, die mich selbst ansprachen, verlor aber gleichzeitig nie den Überblick über wesentliche Erwartungen und Ziele des Moduls. Insgesamt hat sich die Art und Weise wie das BP Modul aufgebaut und umgesetzt war durch starke Motivationsschübe ausgezeichnet, die der Demotivation durch das andere Modul entgegenwirkte. Dafür bin ich übrigens ausgesprochen dankbar.
Behindert haben mich lediglich Faktoren ausserhalb des BP-Moduls, zum Beispiel Zeitmangel durch insgesamt viel Arbeit an PH-Leistungsnachweisen, das Erfahrungspraktikum (und dadurch praktisch keine Ferienphase in diesem Studienjahr)  und zwei Jobs nebenbei.  Dies war zwar anstrengend, aber rückblickend doch ertragbar, zumal ich wusste, dass der Stress mit Abschluss des Studiums ein Ende haben würde.
Im BP Modul selbst hat mich lediglich die Theorie-Lastigkeit der beiden dunkelroten Lektüregrundlagen etwas frustriert, weil diese einfach nicht meiner bevorzugten Art zu Lernen entspricht. Umgegangen mit ich damit so, dass ich versucht habe, mir die Informationen aus diesen Büchern durch effektive Lernmethoden anzueignen, z.B. durch Concept-Mapping oder aber auch durch Notieren der wichtigsten Begriffe und Zusammenhänge auf Karteikarten.

4. Mit welchen Lernstrategien habe ich den Stoff und Aufgabenstellungen bewältigt?


Ich habe verschiedene Lernstrategien angewendet. Wie oben schon erwähnt habe ich für die Bücher Karteikarten und Concept-Maps verwendet. Zusätzlich habe ich natürlich auch alle Bücher und Skripte mit Reitern versehen und wichtige Textstellen markiert. Für die anderen Inhalte fand ich es sehr hilfreich, Lerngruppen zu bilden, so arbeitete ich z.B. mit Uli, Marianne, Karin und auch mit Prisca zusammen. Dort erklärten wir uns in der Regel gegenseitig neu erlangtes Wissen, ergänzten oder korrigierten lückenhafte Vorstellungen oder bemerkten wo noch Nachfragebedarf herrschte. Besonders hilfreich empfand ich auch, wenn wir innerhalb der BP Aufträge die Möglichkeit hatten, uns Wissen durch eigene Erfahrung anzueignen, zum Beispiel beim Lerncoaching im SBW oder aber auch beim Recherchieren der Fallstudien.

5. Welche Strategien und Techniken bewährten sich (nicht) und wieso?


Ob sich die Karteikarten und Concept-Maps für mich bewährt haben, werde ich erst sagen können, nachdem ich das E-Assessment abgeschlossen habe. Die Lerngruppenarbeit hat sich auf jeden Fall bewährt, zumal ich so nicht nur Wissen trainieren konnte, sondern auch auf Schwachstellen und Stärken aufmerksam wurde, die ich verringern beziehungsweise verstärken konnte. Das Lernen durch Erfahrung hat sich ebenfalls als erfolgreich gezeigt, zumal ich einige Erkenntnisse und Techniken des Lerncoachings inzwischen schon direkt und spontan in meinem Unterricht einsetzen konnte und jedes Mal wieder sehr positiv über das Resultat erstaunt war.

6.  Welche Kompetenzen konnte ich erwerben oder ausweiten?


Ergänzen konnte ich meine Fähigkeiten vor allem in der Formulierung von Auftragsstellungen durch die Behandlung des Themas „Lernjob“. Hier hat mir vor allem das Hofer Skript viele nützliche und einleuchtende Hinweise gegeben. Komplett neu erworben habe ich viele Lerncoaching-Kompetenzen, wie z.B. die Fähigkeit, lösungsorientiert statt problemorientiert zu fragen.

7. Wie hat sich der Lernprozess auf meine Unterrichtspraxis ausgewirkt?


Es gab insgesamt sehr viele Tipps, Tricks und Methoden im BP Modul, die ich sofort direkt  in meinem eigenen Unterricht einsetzen konnte. Im Grunde gab es in jeder Sitzung mindestens eine Sache, die ich danach direkt selbst ausprobiert habe! Das erste war zum Beispiel direkt zu Beginn ein Willkommensplakat, als ich meine neue Klasse empfing. Dabei hatte ich mich lediglich an Max‘ Begrüssungsposter der ersten Sitzung orientiert, noch bevor wir überhaupt in BP zum Thema Postergestaltung kamen, weil ich es als Schüler selbst wahnsinnig motivierend empfand, die Wertschätzung des Dozenten in einem solchen Willkommensplakat zu spüren.  Auch die Kennenlernrunde der ersten Sitzung habe ich direkt umgesetzt (ebenfalls aufgrund der darin implizierten Wertschätzung und auch aufgrund des gleich positiveren Klassenklimas) und war begeistert wie stark sich solch kleine Veränderungen auswirken. Weitere Dinge, die ich im eigenen Unterricht angewendet habe, sind zum Beispiel Lerncoaching-Fragen, die Formulierung von Lernaufträgen, die Verwendung von Concept-Maps, Pecha Kucha Präsentation (mit sehr grossem Erfolg – die Schüler waren selten zuvor so begeistert und so wenig gelangweilt von Gruppenpräsentationen). Im Grunde habe ich so gut wie alles was wir besprachen auch praktisch umgesetzt und in allen Bereichen auch Erfolge damit erzielt.

8. Was ich sonst noch zu diesem BP-Modul zu sagen habe:


Im Grunde möchte ich mich nur bedanken für die vielen, VIELEN wirklich für die Praxis hilfreichen und umsetzbaren Methoden und Tipps. Fast jede BP-Sitzung endete für mich damit, dass ich motiviert und voller Tatendrang aus der PH nach Hause fuhr und am liebsten direkt neue Ideen umsetzen wollte. Gerade in Bezug auf mein anderes Modul, das mich so stark demotivierte, bin ich enorm dankbar für die wöchentlichen Lichtblicke am BP Mittwoch. Noch viel wertvoller als die Ideen und Tipps war für mich, dass die BP-Sitzungen mein Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten und mein Selbstwertgefühl gestärkt haben.  Es mag kitschig klingen, aber es entspricht der Wahrheit, wenn ich sage, dass ich nicht weiss, ob ich dieses Jahr ohne diese BP-Mittwoche durchgehalten hätte.