Donnerstag, 25. April 2013

Lösungsorientierung

In der gestrigen Sitzung haben wir unsere Fallstudienergebnisse vorgestellt. Ich habe bereits einige Bilder unseres Plakates in meinen Blogeintrag vom 7. Februar eingefügt.

Thematisch möchte ich mich heute allerdings mit "Lösungsorientierung" befassen. Wie der Name schon sagt, geht es hier darum, sich darauf zu konzentrieren, für ein Problem eine Lösung zu finden.

Leider ist dies in der Realität sehr oft nicht das, worauf wir uns in einem Problemfall konzentrieren. Sehr oft geschieht es, dass wir in einer Konfliktsituation fragen, "Wer hat das gemacht?" Oder "Warum hast du das gemacht?" Vielleicht sind wir hier geprägt von unserem Rechtsgefühl und der Idealvorstellung, dass es immer einen klar Schuldigen und einen klar Unschuldigen gibt. Dabei vergessen wir allerdings, dass es keinem von beiden hilft, wenn wir lediglich herausfinden, was passiert ist. In der Lösungsorientierung geht es nun darum, sich darauf zu konzentrieren, was man tun kann, um eine Situation zu verbessern.

Ich kenne das Prinzip bereits aus der Streitschlichtung. In Streitschlichterschulungen wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Schlichter sich in Gesprächen nicht dazu hinreissen lassen, zu fragen, "Wer hat was getan?" Stattdessen wird gefragt, "Was könnte ... denn jetzt und in Zukunft tun, damit ihr wieder miteinder auskommt?"

Wichtig ist hierbei, dass es nicht um Schuldzuweisungen oder das Verharren im Problem geht, sondern darum, einen Weg hinaus und damit zu einem besseren Miteinander zu finden.

Symbolisch kann man sich Lösungsorientierung und die gegensätzliche Richtung der Problemorietierung so vorstellen:
Mein Problem ist ein verschlossenes Schloss.
Gehe ich problemorientiert vor, betrachte ich das Schloss genauer. Ich finde vielleicht heraus, wie das Schloss funktioniert und warum es verschlossen ist, oder wer es verschlossen hat. Aber ich ändere nichts an dem Problem, das Schloss bleibt verschlossen.
Gehe ich lösungsorientiert vor, konzentriere ich mich nicht auf das Schloss, sondern suche nach einem Schlüssel. Es ist egal wie das Schloss funktioniert (ich kann es mit dem Schlüssel auch öffnen ohne mich mit der Technik auszukennen). Es ist auch egal warum es verschlossen ist (wichtig ist, dass ich es öffnen will). Und wer es verschlossen hat, ist auch egal (denn sobald es geöffnet ist, spielt das keine Rolle mehr). Wenn ich also meinen Schlüssel finde, ist das Problem gelöst.

Diese Symbolik lässt sich auf sämtliche Problemsituationen des Alltags und des Schullebens übertragen. Es bringt nichts, sich auf Probleme zu fokussieren und sich mit Ursachen zu beschäftigen. Probleme lassen sich lösen, wenn wir gezielt nach Lösungen suchen.

Genau so möchte ich unterrichten.

Donnerstag, 18. April 2013

Concept Mapping

In der gestrigen Sitzung in BP ging es unter anderem um Concept Mapping. Dabei handelt es sich um eine Methode, mit der man durch erstellen einer visuellen Karte Begriffe miteinander verknüpfen und in Bezug setzen kann.

Viele kennen bereits die Mindmap und Concept Maps sind diesen nicht unähnlich. Allerdings gibt es bedeutsame Unterschiede.

Mindmaps sind hierarchisch aufgebaut, das heisst, es gibt immer einen Kern, von dem ausgehend man zu den einzelnen Detailinformationen gelangt. Concept Maps sind hier viel freier, da nicht hierarchisch. Um eine Mindmap gestalten zu können, muss man bereits zu Beginn wissen, welcher Begriff im Zentrum steht. Ein Concept Map kann man anlegen, ohne sich über die zentrale Aussage im Klaren zu sein, man kann sich als durch das Arbeiten am Concept Map dem Zentrum nähern, beziehungsweise den zentralen Gedanken erst finden.

Ein weiterer Unterschied ist der, dass Mindmaps zwar Verknüpfungen besitzen, diese allerding nicht definiert sind. Bei Concept Maps verknüpfe ich einzelne Elemente nicht nur Strichen, sondern verbalisiere diese auch und gebe eine (oder mehrere) Richtung(en) an, z.B. könnte ich die Elemente "Lehrer" und "Schüler" so verknüpfen:

Lehrer ---> unterrrichtet ----> Schüler

Insgesamt sind Concept Maps äusserst gut geeignet für den Einsatz im Unterricht. Durch die Verbalisierung der Verknüpfungen, werden Zusammenhänge erkannt und visualisiert. Schüler können sich so komplexe Vorgänge vereinfacht visuell darstellen. Zusätzlich können Concept Maps stets erweitert werden. Ich als Lehrperson kann sie zur Prüfungsvorbereitung einsetzen, oder aber gar in der Prüfung selbst, um zu sehen, ob Zusammenhänge erkannt wurden oder Begriffe nur oberflächlich gelernt aber nicht verstanden wurden.

Besonders empfehlen möchte ich hier eine kostenlose Software: C-Maps.
Sie bietet sämtliche Vorteile von herkömmlichen Concept-Maps und verbindet diese mit dem Komfort eines Computerprogramms: einzelne Elemente oder ganze Stränge lassen sich leicht innerhalb des Concept Maps verschieben. So wird schnell mehr Übersichtlichkeit geschaffen. Zusätzlich lassen sich diese Maps im Gegensatz zu einem Blatt Papier beinahe unbegrenzt ausweiten.

Edit: Hier ist ein beispielsweise ConceptMap, welches ich selbst angelegt habe: