Im Buch werden diverse Punkte zusammengefasst unter dem Titel "Systemische Lernkultur". Gemeint ist damit, dass Rahmen-Bedingungen geschaffen werden, die das Lernen unterstützen. Hier werden zum Beispiel folgende Punkte angesprochen:
- Raumgestaltung
- Selbstorganisation
- Rhythmus und Eigenzeit
Ich unterrichte momentan unter anderem an einer Berufsschule. Diese ist, wie die meisten Berufsschulen in der Schweiz hervorragend ausgestattet. Mein Klassenraum ist technisch hervorragend bestückt mit Computer, Beamer, Presenter, Drucker etc. Darüber hinaus verfügt jeder einzelne Schülerplatz über einen aus dem Tisch ausfahrbaren Monitor mit Computer unter der Tischplatte. Das ist hervorragend für Internetrecherche und ähnliches. Allerdings bdeutet dies auch, dass sämtliche Tische in diesem Raum fest am Boden verschraubt und somit unverschiebbar sind. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich mich schon über diese Kleinigkeit geärgert habe. Die für mich unveränderliche Raumausstattung behindert jegliche Form von Gruppenarbeit. Ich kann die Schüler die Tische nicht zu Lerniseln umbauen lassen. Sitzkreise sind ebenfalls nicht möglich. Am schlimmsten war es, als ein gehbehinderter Schüler neu in die Klasse kam und mit seinem Rollstuhl grundsätzlich direkt neben der Tür sitzen musste, weil er nicht weiter in den Raum hineinfahren konnte. Hier merkt man sehr schnell, wie stark sich die Nutzung des Raumes auf die Unterrichtsqualität und das Wohlbefinden aller im Raum Anwesenden auswirken kann, und gerne würde ich auf Kosten der schnellen Internetrecherche auf die fest-installierten Tische verzichten.