Samstag, 25. Mai 2013

Systemische Fragen II

Diese Woche haben wir uns in der BP-Sitzung wieder mit den systemischen Fragen auseinander gesetzt. Diesmal hauptsächlich mit der Skalierungsfrage.

Hierbei geht es darum, dass man die Lernenden durch Verortung auf einer Skala dazu bringt, ihre Gefühle oder derzeitige und angestrebte Situationen fest zu machen und davon ausgehend dann Unterschiede herauszuarbeiten. Die kann auf vielerlei Weise geschehen, zum Beispiel:

Zu Beginn des Gespräches kann ich fragen, wie zuversichtlich der Lernende sich gerade im Hinblick auf sein jeweiliges Problem fühlt. Am Ende des Gespräches kann ich wieder auf dieselbe Skala zurückkommen und erneut erfragen wie zuversichtlich er sich fühlt. Im Idealfall hat sich die Zuversicht gesteigert. Hieran kann ich auch festmachen, wie erfolgreich das Lerncoaching-Gespräch verlaufen ist. Ich kann fragen, ob der Lernende mit dieser Zuversichtshöhe zufrieden ist und erfahre im schlechtesten Fall bis zu welcher Zuversichtszahl der Lernende gerne "aufsteigen" möchte.

Wichtig bei Skalierungsfragen ist es, die Skala zu betiteln, denn nur wenn ganz klar ist, was damit gemessen wird, kann man sich darauf auf richtig einschätzen. Also zum Beispiel, "Diese Skala misst deine Zuversicht."

Ausserdem ist es wichtig, klar zu definieren was 1 (sehr wenig zuversichtlich) und was 10 (immens zuversichtlich) bedeutet. Eine Null sollte es auf der Skala übrigens nicht geben, denn mit "nichts" kann man schlecht arbeiten und es ist auch nicht realistisch, davon auszugehen, dass ein Mensch in seinem ganzen Leben nicht ein einziges Fünkchen des jeweiligen Kriteriums (also z.B. Zuversicht) verspürt hat - auch wenn es dem Lernenden in der Problemsituation vielleicht so vorkommt.

Hat sich der Lernende erst einmal auf der Skala eingeordnet, kann von dort weitergegangen werden, zum Beispiel indem man erfragt, in welchen Situationen er in der Skala weiter oben (oder auch weiter unten) stehen würde. An solchen Unterschieden lassen sich sehr gut Verhaltensweisen herausarbeiten, die in der jeweiligen Problem-Situation zu einem anderen Ausgang führen. Und genau das soll der Lernende erkennen, dass er die Möglichkeit hat, durch sein eigenes Verhalten Situationen zu verändern.

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