So, Weihnachten liegt hinter uns und beinahe ist das Jahr vorbei. Ich habe die Ferienzeit genutzt, um mich einmal in die Bücher zu stürzen, die wir begleitend zum Berufspädagogikmodul lesen sollen.
Besonders angenehm zum Lesen erscheint mir das Buch, "Einfach Systemisch" - darin geht es um Systemtheorie. Mir gefällt am Buch nicht nur, dass es darin viele visuelle Unterstützungen wie Bilder, Skizzen oder ähnliches gibt, sondern auch, dass der Text sehr viel mit Metaphern arbeitet. Alle Gedanken die darin erläutert werden, werden gleich mehrmals wiederholt, immer wieder in verschiedenen Gedankebildern oder Vergleichssituationen. Das hilft mir wirklich sehr, ein Konzept nicht nur zu verstehen, sondern auch in Erinnerung behalten zu können, weil ich die neuen Begriffe so sehr leicht mit meinen eigenen Erfahrungen verknüpfen kann.
Deshalb ist mein Thema heute: System - was bedeutet das eigentlich?
Hier muss man zunächst einmal unterscheiden zwischen trivialen und nicht-trivialen Systemen.
Triviale Systeme sind, vereinfach gesagt, Maschinen. Alles was nicht lebt, ist ein triviales System. Zum Beispiel: Mein Computer, eine Fabrik, ein Auto, ein Kühlschrank etc.
Nicht-triviale Systeme sind lebendig. Hier geht es um Systeme, die von lebenden Organismen beeinflusst werden. Zum Beispiel: Ich bin ein nicht-triviales System. Die Belegschaft der Fabrik ist ein solches System. Meine Schüler, die Bevölkerung einer Stadt, eines Landes oder der ganzen Welt... all das sind nicht-triviale Systeme.
Der Unterschied, abgesehen vom "leben oder nicht leben" ist der, dass triviale Systeme voraussagbar sind. Ich kann in der Regel voraussagen, was mein Auto tut, wenn ich den Schlüssel herumdrehe oder was mein Computer täte, wenn ich den Lüfter ausbauen würde. Bei nicht-trivialen Systemen ist es unmöglich präzise vorauszusagen, wie sich eine Veränderung auswirken wird. Angenommen ein Arbeiter der Fabrik wird gekündigt, dann weiss ich nie zu 100% wie die anderen Arbeiter darauf reagieren. Ich kann auch nie zu 100% vorhersagen, wie sich ein Schüler in meinem Unterricht verhalten wird, denn er, als nicht-triviales System, ist beeinflusst von so vielen Dingen, dass es mir nicht möglich ist, abzuschätzen was passieren kann.
Als wichtigste Aussage aus dem Buch habe ich bisher mitgenommen, dass es wichtig für mich ist, mir dessen bewusst zu sein, dass ich nicht-triviale System nicht vorhersagen kann, sondern dass ich lediglich weiss, dass alles was ich tue, in diesen Systemen eine (unvorhersehbare) Veränderung bewirkt.
Die grundsätzliche Kunst als gute Lehrperson ist es, darauf zu achten, welcher Input, den ich gebe, eine positive Reaktion hervorruft (dann kann ich dies beibehalten und intensivieren) und welcher Input eine negative Reaktion hervorruft (dann sollte ich besser etwas anderes tun).
Samstag, 29. Dezember 2012
Freitag, 14. Dezember 2012
Lernjobs
Am vergangenen Mittwoch befassten wir uns im Berufspädagogik-Modul hauptsächlich mit Lernjobs. Lernjob ist im Grunde genommen dasselbe wie ein Lernauftrag oder eine Aufgabe.
Nun könnte man sich natürlich denken, "Moment, eine Aufgabe - aber das ist noch nichts worüber man sich extra unterhalten müsste. Weiss doch jeder, wie die funktioneren."
Leider weiss es aber nicht wirklich jeder, und ein wirklich gut gestalteter Lernjob erfordert schon ein wenig Aufwand. Viele nehmen an, ein Lernjob bestehe lediglich aus einem Arbeitsauftrag. Das ist allerdings weit gefehlt. Der Arbeitaauftrag an sich ist nur ein Teil von vielen Elementen, die den kompletten, gut funktionierenden Lernjob ausmachen.
Besonders hilfreich fand ich in diesem Zusammenhang einen Artikel von Rainer Hofer aus der Zeitschrift Folio, in dem es um gute Lernaufträge geht. Ausserdem kenne ich aus der Veranstaltung Allgemeine Didaktik ebenso wie aus Fachdidaktik Englisch die Vorgaben von Norbert Landwehr zu guten Lernaufträgen, welche denen Hofers sehr ähnlich sind. Ich habe mir einmal überlegt, welche der von Hofer und Landwehr genannten Punkte für mich selbst besonders wichtig sind und habe mir daraus folgenden elementaren Bestandteile eines guten Lernauftrags herausgelesen:
Nun könnte man sich natürlich denken, "Moment, eine Aufgabe - aber das ist noch nichts worüber man sich extra unterhalten müsste. Weiss doch jeder, wie die funktioneren."
Leider weiss es aber nicht wirklich jeder, und ein wirklich gut gestalteter Lernjob erfordert schon ein wenig Aufwand. Viele nehmen an, ein Lernjob bestehe lediglich aus einem Arbeitsauftrag. Das ist allerdings weit gefehlt. Der Arbeitaauftrag an sich ist nur ein Teil von vielen Elementen, die den kompletten, gut funktionierenden Lernjob ausmachen.
Besonders hilfreich fand ich in diesem Zusammenhang einen Artikel von Rainer Hofer aus der Zeitschrift Folio, in dem es um gute Lernaufträge geht. Ausserdem kenne ich aus der Veranstaltung Allgemeine Didaktik ebenso wie aus Fachdidaktik Englisch die Vorgaben von Norbert Landwehr zu guten Lernaufträgen, welche denen Hofers sehr ähnlich sind. Ich habe mir einmal überlegt, welche der von Hofer und Landwehr genannten Punkte für mich selbst besonders wichtig sind und habe mir daraus folgenden elementaren Bestandteile eines guten Lernauftrags herausgelesen:
- Ziele (im besten Fall mit "ich kann..." formuliert)
- Arbeitsauftrag in einem Satz (präzisiert)
- Arbeitsauftrag im Detail (mit Advance Organizer, vielschrittiger Kernaufgabe und Nachbereitung, z.B. in Form von metakognitiven Aufgaben wie Reflexionsübungen etc.)
- zur Verfügung stehende Zeit
- Arbeitsmaterial und sonstige Hilfsmittel
- Information zur Sozialform
- angestrebtes Produkt, das bei dieser Aufgabe herauskommen soll
- Methode(n), die angewandt wird/werden
- eventuell Zusatzaufgaben wo möglich
- Ortsangaben, falls es sich um einene ausserschulischen Lernort handelt
- gegebenfalls Quellenangaben
Mittwoch, 5. Dezember 2012
Kompetenzbegriff
Heute findet leider keine Berufspädagogiksitzung statt. Stattdessen erhielten wir den Auftrag, uns einen Kleinbetrieb zu suchen und dort einen beruflichen Ausbilder zu interviewen und später eine Pecha Kucha darüber zu erstellen.
Das ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört. Ich wohne noch nicht lange hier in der Schweiz und kenne mich kaum aus, weiss also auch relativ wenig über hiesige Kleinbetriebe. Aber es ist vielleicht gar nicht so schlecht, wenn ich mich diesbezüglich hier einmal umschaue - immerhin möchte ich später vielleicht an einer BMS arbeiten, und dann sollte ich wirklich zumindest einige wenige Betriebe in der Region kennen. Hm, mal schauen was ich bei meiner Suche so finde.
Wie dem auch sei, für meine Blogbeitrag heute möchte ich nochmals auf die Sitzung vom 14. November zurückkommen. Dort ging es, wie ja bereits schon erwähnt um den Kompetenzbegriff.
Hier ein Bild der verschiedenen Kompetenzbereiche nach Erpenbeck und Heyse (die Aufnahme unten stammt von unserem Klassenblog und wurde in der Sitzung von einer Präsentationsfolie aufgenommen):
Ich möchte diese Übersicht gerne in meinen Blog integrieren, weil sie noch einmal sehr schön aufzeigt, welche Kompetenzen von mir als Lehrer an einer Schule erwartet werden. Viele gehen davon aus, dass ein guter Lehrer einfach "viel weiss" und sich in seinem Fach auskennt. Damit ist es allerdings, wie man hier sieht, noch längst nicht getan. Die Fachkompetenz ist lediglich ein kleines Quadrat ganz rechts unten. Damit erreiche ich im umgang mit meinen Schülern allerdings noch nicht sehr viel. Um mein Fachwissen zu vermitteln, muss ich mich auch mit verschiedenen Unterrichtsmethoden auskennen. Damit befinde ich mich aber immernoch nur in dem kleinen Quadrat unten rechts. Hinzu kommen dann Überschneidungen in komplett andere Bereiche, nämlich die Sozialkompetenz (Wie gehe ich mit anderen Menschen um?), die Kommunikationskompetenz (Wie verständige ich mich mit ihnen?), die Handlungskompetenz (Was tue ich tatsächlich?) und die personale Kompetenz (Wie authentisch bin ich in meiner Persönlichkeit?).
Selbstverständlich sind wir alle immer eine Kombination aus all diesen Dingen, aber das bedeutet auch, dass mein Unterricht jederzeit auch an etwas scheitern kann, was überhaupt nichts mit meinem Fachwissen zu tun hat, sondern was in völlig anderen Bereichen liegt.
Deshalb ist es wichtig, seine Kompetenzen zu kennen und einschätzen zu können. Genauso wichtig ist es auch, bereit zu sein, an all diesen Kompetenzen zu arbeiten.
Das ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört. Ich wohne noch nicht lange hier in der Schweiz und kenne mich kaum aus, weiss also auch relativ wenig über hiesige Kleinbetriebe. Aber es ist vielleicht gar nicht so schlecht, wenn ich mich diesbezüglich hier einmal umschaue - immerhin möchte ich später vielleicht an einer BMS arbeiten, und dann sollte ich wirklich zumindest einige wenige Betriebe in der Region kennen. Hm, mal schauen was ich bei meiner Suche so finde.
Wie dem auch sei, für meine Blogbeitrag heute möchte ich nochmals auf die Sitzung vom 14. November zurückkommen. Dort ging es, wie ja bereits schon erwähnt um den Kompetenzbegriff.
Hier ein Bild der verschiedenen Kompetenzbereiche nach Erpenbeck und Heyse (die Aufnahme unten stammt von unserem Klassenblog und wurde in der Sitzung von einer Präsentationsfolie aufgenommen):
Ich möchte diese Übersicht gerne in meinen Blog integrieren, weil sie noch einmal sehr schön aufzeigt, welche Kompetenzen von mir als Lehrer an einer Schule erwartet werden. Viele gehen davon aus, dass ein guter Lehrer einfach "viel weiss" und sich in seinem Fach auskennt. Damit ist es allerdings, wie man hier sieht, noch längst nicht getan. Die Fachkompetenz ist lediglich ein kleines Quadrat ganz rechts unten. Damit erreiche ich im umgang mit meinen Schülern allerdings noch nicht sehr viel. Um mein Fachwissen zu vermitteln, muss ich mich auch mit verschiedenen Unterrichtsmethoden auskennen. Damit befinde ich mich aber immernoch nur in dem kleinen Quadrat unten rechts. Hinzu kommen dann Überschneidungen in komplett andere Bereiche, nämlich die Sozialkompetenz (Wie gehe ich mit anderen Menschen um?), die Kommunikationskompetenz (Wie verständige ich mich mit ihnen?), die Handlungskompetenz (Was tue ich tatsächlich?) und die personale Kompetenz (Wie authentisch bin ich in meiner Persönlichkeit?).
Selbstverständlich sind wir alle immer eine Kombination aus all diesen Dingen, aber das bedeutet auch, dass mein Unterricht jederzeit auch an etwas scheitern kann, was überhaupt nichts mit meinem Fachwissen zu tun hat, sondern was in völlig anderen Bereichen liegt.
Deshalb ist es wichtig, seine Kompetenzen zu kennen und einschätzen zu können. Genauso wichtig ist es auch, bereit zu sein, an all diesen Kompetenzen zu arbeiten.
Donnerstag, 29. November 2012
Pecha Kuchas
Gestern haben wir in Berufspädagogik gelernt, was Pecha Kuchas sind.
Pecha Kucha ist Japanisch (eigentlich ぺちゃくちゃ) und heisst soviel wie "Geplauder". Es handelt sich dabei um Bildschirmpräsentationen mit besonders festgelegten Rahmenbedingungen:
Eine Pecha Kucha hat genau 20 Folien und jede Folie wird genau 20 Sekunden lang gezeigt. Dies wird bereits im Vorfeld eingestellt und die Präsentation läuft anschliessend beim Vortrag automatisch ab - also ohne Klicken. Eine Pecha Kucha dauert genau 6 Minuten und 40 Sekunden.
Der Grund für die Entwicklung von Pecha Kuchas ist der, dass herkömmliche Präsentationen dazu neigen, uns mit zu vielen, zu langatmigen Informationen zu langweilen. Die meisten Präsentationen dauern viel länger als das menschliche Gehirn fähig ist, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Eine Pecha Kucha hingegen ist bereits durch ihren zeitlichen Rahmen prädestiniert, in der relativ kurzen Zeit auch wirklich nur genau die Informationen einzubinden, die auch wirklich Wesentlich sind.
Man lernt also durch das Erstellen und Halten einer Pecha Kucha, komplexe Inhalte zu reduzieren, zu vereinfachen, verständlich zu machen. Und schliesslich dem Publikum so zu vermitteln, dass dieses sich die Inhalte auch merken und zu nutze machen kann.
Gerade deshalb sind Pecha Kuchas so schön für den Unterricht geeignet. Die Schüler lernen so wirklich, Kernaussagen herauszufiltern und sich kurz aber präzise auszudrücken. Ist eine Folie zu überladen mit Text, dann merkt man das spätestens wenn man nach 20 Sekunden mit dem Lesen nicht nachkommt. Zusätzlich lassen sich durch die Kürze dieser Präsentationsform auch gleich mehrere Präsentationen in einer Lektion anschauen und besprechen.
Ich weiss jedenfalls jetzt schon, dass meine nächsten Schülerpräsentationen in der Klasse Pecha Kuchas sein werden.
Hier zwei Videos, die wir in der BP-Sitzung angeschaut haben, und die mir perösnlich sehr deutlich gemacht haben, was Pecha Kuchas sind und wie sie funktionieren:
1) Eine Pecha Kucha über Schilder
2) Eine Pecha Kucha über Pecha Kuchas im Unterricht
Pecha Kucha ist Japanisch (eigentlich ぺちゃくちゃ) und heisst soviel wie "Geplauder". Es handelt sich dabei um Bildschirmpräsentationen mit besonders festgelegten Rahmenbedingungen:
Eine Pecha Kucha hat genau 20 Folien und jede Folie wird genau 20 Sekunden lang gezeigt. Dies wird bereits im Vorfeld eingestellt und die Präsentation läuft anschliessend beim Vortrag automatisch ab - also ohne Klicken. Eine Pecha Kucha dauert genau 6 Minuten und 40 Sekunden.
Der Grund für die Entwicklung von Pecha Kuchas ist der, dass herkömmliche Präsentationen dazu neigen, uns mit zu vielen, zu langatmigen Informationen zu langweilen. Die meisten Präsentationen dauern viel länger als das menschliche Gehirn fähig ist, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Eine Pecha Kucha hingegen ist bereits durch ihren zeitlichen Rahmen prädestiniert, in der relativ kurzen Zeit auch wirklich nur genau die Informationen einzubinden, die auch wirklich Wesentlich sind.
Man lernt also durch das Erstellen und Halten einer Pecha Kucha, komplexe Inhalte zu reduzieren, zu vereinfachen, verständlich zu machen. Und schliesslich dem Publikum so zu vermitteln, dass dieses sich die Inhalte auch merken und zu nutze machen kann.
Gerade deshalb sind Pecha Kuchas so schön für den Unterricht geeignet. Die Schüler lernen so wirklich, Kernaussagen herauszufiltern und sich kurz aber präzise auszudrücken. Ist eine Folie zu überladen mit Text, dann merkt man das spätestens wenn man nach 20 Sekunden mit dem Lesen nicht nachkommt. Zusätzlich lassen sich durch die Kürze dieser Präsentationsform auch gleich mehrere Präsentationen in einer Lektion anschauen und besprechen.
Ich weiss jedenfalls jetzt schon, dass meine nächsten Schülerpräsentationen in der Klasse Pecha Kuchas sein werden.
Hier zwei Videos, die wir in der BP-Sitzung angeschaut haben, und die mir perösnlich sehr deutlich gemacht haben, was Pecha Kuchas sind und wie sie funktionieren:
1) Eine Pecha Kucha über Schilder
2) Eine Pecha Kucha über Pecha Kuchas im Unterricht
Donnerstag, 22. November 2012
CYP Besuch in Zürich
Im Berufspädagogikmodul finden hin und wieder auch Exkursionen statt, so zum Beispiel auch gestern. Da fuhren wir nach Zürich zum CYP. CYP steht für Center for Young Professionals ( in Banking) und es handelt sich dabei um eine Einrichtung, in der junge Bankauszubildende auf besondere Art und Weise ausgebildet werden.
Es war äusserst spannend, einen kleinen Einblick in diese Ausbildung zu erhalten.
Die Jugendlichen wurden dort in relativ grossen Gruppen unterrichtet, allerdings nicht von nur einer Lehrperson, sondern von gleich mehreren Lehrern - und diese waren auch eher Dozent, Ansprechperson und Begleiter als "nur" Lehrer. Die Dozenten hielten zunächst eine Art Vortrag mit Bildschirmpräsentation und kleinen Anekdoten aus ihrer Berufserfahrung. Dann allerdings wurden die Lernenden aktiv eingebunden, indem sie in kleinen Gruppen Aufgaben bearbeiten sollten.
Besonders beeindrucken fand ich, dass sämtlich Lernede mit Tablets ausgestattet waren und darüber Zugriff auf die CYP Cloud und das Internet hatten, wo sowohl Lernmaterial als auch Zusatzinformationen jederzeit zur Verfügung stehen. Lernen am CYP findet also multimedial statt. So eine Ausbildung hätte ich früher auch gerne gehabt.
Im späteren Gespräch mit der Leiterin wurde uns dann das Konzept und der Aufbau der Ausbildung am CYP erklärt. Die Ausbildung findet in Modulen statt, welche sich die Lernenden zeitlich selbst zusammenstellen könne. Das heisst, jedes Modul findet mehrfach statt, zu unterschiedlichen Zeiten, teilweise auch an unterschiedlichen Orten und geleitet von unterschiedlichen Dozenten. Hier ist mir besonders in Erinnerung geblieben, dass alle CYP Ausbilder in den einzelnen Parallel-Modulen jeweils dieselben Unterrichtsmaterialien nutzen. Das heisst, jeder Dozent beutzt in jeweiligen Modul dieselben Powerpoint Präsentationen, den selben Ablaufplan, die selben Aufgaben für die Lernenden.
Darin sehe ich sowohl Vor- als auch Nachteile. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Die Auszubildenden lernen in diesen Modulen genau das, was sie lernen sollen und genau so, wie es vorgesehen ist. Für die Dozenten ist dies auch praktisch, weil sie oft auf bereits ausgearbeitete und bestehende Unterrichtssequenzen zurückgriefen können. Der Nachteil allerdings ist, dass so die Kreativität der Dozenten im eigenen Unterricht doch sehr stark eingeschränkt ist. Ich weiss nicht, ob ich immer eine vorgefertigte Lektion unterrichten wollen würde.
Hmm. Das CYP ist sicher ein sehr guter Wegbegleiter für die Jugendlichen in ihrer Ausbildung. Für mich als Lehrperson wäre es allerdings nichts.
Hier ein kurzer, anschaulicher Film über das Konzept des CYP:
Es war äusserst spannend, einen kleinen Einblick in diese Ausbildung zu erhalten.
Die Jugendlichen wurden dort in relativ grossen Gruppen unterrichtet, allerdings nicht von nur einer Lehrperson, sondern von gleich mehreren Lehrern - und diese waren auch eher Dozent, Ansprechperson und Begleiter als "nur" Lehrer. Die Dozenten hielten zunächst eine Art Vortrag mit Bildschirmpräsentation und kleinen Anekdoten aus ihrer Berufserfahrung. Dann allerdings wurden die Lernenden aktiv eingebunden, indem sie in kleinen Gruppen Aufgaben bearbeiten sollten.
Besonders beeindrucken fand ich, dass sämtlich Lernede mit Tablets ausgestattet waren und darüber Zugriff auf die CYP Cloud und das Internet hatten, wo sowohl Lernmaterial als auch Zusatzinformationen jederzeit zur Verfügung stehen. Lernen am CYP findet also multimedial statt. So eine Ausbildung hätte ich früher auch gerne gehabt.
Im späteren Gespräch mit der Leiterin wurde uns dann das Konzept und der Aufbau der Ausbildung am CYP erklärt. Die Ausbildung findet in Modulen statt, welche sich die Lernenden zeitlich selbst zusammenstellen könne. Das heisst, jedes Modul findet mehrfach statt, zu unterschiedlichen Zeiten, teilweise auch an unterschiedlichen Orten und geleitet von unterschiedlichen Dozenten. Hier ist mir besonders in Erinnerung geblieben, dass alle CYP Ausbilder in den einzelnen Parallel-Modulen jeweils dieselben Unterrichtsmaterialien nutzen. Das heisst, jeder Dozent beutzt in jeweiligen Modul dieselben Powerpoint Präsentationen, den selben Ablaufplan, die selben Aufgaben für die Lernenden.
Darin sehe ich sowohl Vor- als auch Nachteile. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Die Auszubildenden lernen in diesen Modulen genau das, was sie lernen sollen und genau so, wie es vorgesehen ist. Für die Dozenten ist dies auch praktisch, weil sie oft auf bereits ausgearbeitete und bestehende Unterrichtssequenzen zurückgriefen können. Der Nachteil allerdings ist, dass so die Kreativität der Dozenten im eigenen Unterricht doch sehr stark eingeschränkt ist. Ich weiss nicht, ob ich immer eine vorgefertigte Lektion unterrichten wollen würde.
Hmm. Das CYP ist sicher ein sehr guter Wegbegleiter für die Jugendlichen in ihrer Ausbildung. Für mich als Lehrperson wäre es allerdings nichts.
Hier ein kurzer, anschaulicher Film über das Konzept des CYP:
Donnerstag, 15. November 2012
Kompetenzen und Rubrics
In der gestrigen Sitzung ging es in BP um Kompetenzen, Rubrics und Ziele.
Der Kompetenzbegriff ist mir schon länger bekannt, vor allem durch mein Referendariat in Deutschland, wo der neuen Bildungsstandards inzwischen nicht mehr auf "Lernziele" sondern "Kompetenzen" aufbaut. Im Grunde hört sich das zunächst so an, als würde man versuchen Althergebrachtes mit einem neuen, schickeren Namen zu versehen, aber inhaltlich nicht viel zu verändern.
Das stimmt so allerdings nicht. Der Unterschied ist folgender:
Lernziele sind darauf angelegt, dass die Schüler einen bestimmten Punkt erreichen sollen, z.B. eine bestimmte Sache wissen, etwas verstehen, kurzum: an einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Lernstufe erreicht haben.
Kompetenzen hingegen sind etwas anderes. Bei Kompetenzen geht es um die Frage, "Was kann ich?" Und "Können" ist nicht an einem bestimmten Punkt festgemacht, sondern es ist eine Fähigkeit. Fähigkeiten hat man, und dann baut man sie aus, erweitert sie, verfeinert sie. Es geht hier vielmehr um eine Prozess.
Besonders deutlich wird das, wenn man sich die Unterschiede zwischen "Ich weiss, wie man Fahrrad fährt." und "Ich kann Fahrrad fahren." vor Augen führt.
Wenn man Fahrrad fahren kann, dann hat man die Fähigkeit in der Tasche und kann es auch nicht mehr verlernen. Wenn ich aber nur weiss, wie man Fahrrad fährt, kann ich es wieder vergessen. Mal ganz davon abgesehen, dass mir mein theoretisches Wissen, wenn ich auf dem Fahrrad sitze und fahren soll, herzlich wenig bringt.
Ein anderes Beispiel ist der Unterschied zwischen dem 5-vor-12-Lernen auf Prüfungen und dem tatsächlichen Anwendenkönnen.
Nur weil ich in einer Prüfung etwas weiss, heisst das noch längst nicht, dass ich es dauerhaft aufgenommen habe. Viele kennen den Ausspruch, "In der Prüfung gewusst, und dann sofort aus dem Gedächtnis gestrichen."
Wenn ich aber in einer Prüfung etwas tatsächlich kann (basierend auf intrinsischem Verständnis), dann kann ich es hinterher auch noch.
Besonders wichtig wird die Unterscheidung zwischen Wissen und Können, wenn es darum geht, Abstufungen zu unterscheiden.
Bei Wissen kommt man hier nicht weit. Entweder man weiss etwas oder man weiss es nicht.
Wenn ich jedoch etwas kann, dann kann ich es vielleicht grade mal so, oder doch schon ganz gut, oder sogar richtig gut, oder vielleicht bin ich sogar ein Experte.
Und hier kommen die Rubrics ins Spiel. Rubrics sind Kompetenzraster anhand derer man nicht nur sieht was man weiss oder kann, sondern auch wie gut man es kann. Man kann anhand von ihnen auch abschätzen wie stark man sich innerhlab einer Zeitperiode verbessert hat (gemessen am persönlichen Ausgangspunkt!) oder aber, wo man im Vergleich zu einer Gruppe von anderen Lernenden steht, beziehungsweise, wie stark man sich im Verhältnis zur Gruppe verbessert hat.
Einige schöne Bespiele von Rubrics aus dem Englischunterricht findet man unter folgenden Links:
Der Kompetenzbegriff ist mir schon länger bekannt, vor allem durch mein Referendariat in Deutschland, wo der neuen Bildungsstandards inzwischen nicht mehr auf "Lernziele" sondern "Kompetenzen" aufbaut. Im Grunde hört sich das zunächst so an, als würde man versuchen Althergebrachtes mit einem neuen, schickeren Namen zu versehen, aber inhaltlich nicht viel zu verändern.
Das stimmt so allerdings nicht. Der Unterschied ist folgender:
Lernziele sind darauf angelegt, dass die Schüler einen bestimmten Punkt erreichen sollen, z.B. eine bestimmte Sache wissen, etwas verstehen, kurzum: an einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Lernstufe erreicht haben.
Kompetenzen hingegen sind etwas anderes. Bei Kompetenzen geht es um die Frage, "Was kann ich?" Und "Können" ist nicht an einem bestimmten Punkt festgemacht, sondern es ist eine Fähigkeit. Fähigkeiten hat man, und dann baut man sie aus, erweitert sie, verfeinert sie. Es geht hier vielmehr um eine Prozess.
Besonders deutlich wird das, wenn man sich die Unterschiede zwischen "Ich weiss, wie man Fahrrad fährt." und "Ich kann Fahrrad fahren." vor Augen führt.
Wenn man Fahrrad fahren kann, dann hat man die Fähigkeit in der Tasche und kann es auch nicht mehr verlernen. Wenn ich aber nur weiss, wie man Fahrrad fährt, kann ich es wieder vergessen. Mal ganz davon abgesehen, dass mir mein theoretisches Wissen, wenn ich auf dem Fahrrad sitze und fahren soll, herzlich wenig bringt.
Ein anderes Beispiel ist der Unterschied zwischen dem 5-vor-12-Lernen auf Prüfungen und dem tatsächlichen Anwendenkönnen.
Nur weil ich in einer Prüfung etwas weiss, heisst das noch längst nicht, dass ich es dauerhaft aufgenommen habe. Viele kennen den Ausspruch, "In der Prüfung gewusst, und dann sofort aus dem Gedächtnis gestrichen."
Wenn ich aber in einer Prüfung etwas tatsächlich kann (basierend auf intrinsischem Verständnis), dann kann ich es hinterher auch noch.
Besonders wichtig wird die Unterscheidung zwischen Wissen und Können, wenn es darum geht, Abstufungen zu unterscheiden.
Bei Wissen kommt man hier nicht weit. Entweder man weiss etwas oder man weiss es nicht.
Wenn ich jedoch etwas kann, dann kann ich es vielleicht grade mal so, oder doch schon ganz gut, oder sogar richtig gut, oder vielleicht bin ich sogar ein Experte.
Und hier kommen die Rubrics ins Spiel. Rubrics sind Kompetenzraster anhand derer man nicht nur sieht was man weiss oder kann, sondern auch wie gut man es kann. Man kann anhand von ihnen auch abschätzen wie stark man sich innerhlab einer Zeitperiode verbessert hat (gemessen am persönlichen Ausgangspunkt!) oder aber, wo man im Vergleich zu einer Gruppe von anderen Lernenden steht, beziehungsweise, wie stark man sich im Verhältnis zur Gruppe verbessert hat.
Einige schöne Bespiele von Rubrics aus dem Englischunterricht findet man unter folgenden Links:
- Einfache Rubrics zum Thema Aufsatz Schreiben
- Rubric zum Thema Formelle Briefe
- Rubric zum Thema Experiment oder Fallstudie
Mittwoch, 7. November 2012
Interview mit BM Lernenden
Heute findet für das Berufspädagogikmodul keine Präsenzveranstaltung in der PH statt. Stattdessen haben wir den Auftrag erhalten, uns einen BM-Lernenden zu suchen und diesen im Hinblick auf seine Ausbildung zu interviewen.
Ich habe bereits einen Termin mit dem BZT in Frauenfeld ausgemacht, an dem ich nicht nur einen, sondern gleich zwei Schüler aus einer BM Klasse interviewen darf. Ich freue mich besonders darauf, weil ich so die Möglichkeit habe einen Lernenden und eine Lernende zu befragen und bin schon sehr gespannt, ob es eventuell Unterschiede in der Sichtweise auf die BM gibt, die geschlechterabhängig sind.
Wir haben von Max einen Katalog mit zehn Fragen erhalten (Personalien, Ausbildung, Lehrjahr, Grund für BM-Wahl, Übergang SekI zu Arbeitswelt und BM, gute Ausbildner etc.). Zusätzlich sollten wir uns drei eigene Fragen überlegen, die wir den Lernenden stellen wollen. Ich habe meine bereits formuliert:
1) Was sind Ihrer Meinung nach die Unterschiede zwischen BMS und anderen Schulen?
2) Im Vergleich zu ihrer früheren Schule/n, empfinden Sie bei ihren jetzigen Mitschülern eher
einen grösseren oder einen kleineren Unterschied untereinander in Bezug auf Vorwissen
Lerntempo, etc.?
3) Welchen Stellenwert hat für Sie Unterricht in weniger berufsbezogenen Fächern (z.B. Englisch
oder Deutsch) im Vergleich zu sehr berufsnahen Fächern (z.B. Technik)?
Frage 1 ist eher nochmals eine Präzisierung von Fragen des Kataloges, aber für mich dennoch wichtig, weil ich den Unterschied nur aus Lehrersicht kenne, nicht aber aus Schülersicht.
Frage 2 ist mir wichtig, weil ich in meinem Erfahrungspraktikum gemerkt habe, wie gross die Heterogenität in BM-Klassen ist und es interessiert mich, wie stark das auch von den Schülern wahrgenommen wird.
Frage 3 ist dann schon sehr stark von meinen eigenen Fächern beeinflusst, weil ich wirklich wissen will, welchen Stellenwert meine Fächer, Englisch und Deutsch, für die Schüler im Vergleich haben. Viele Lehrer gehen gerne davon aus, dass ihre Fächer zu priorisieren sind. Aber wenn wir uns an unseren eigenen Schulalltag zurückerinnern, dann ist sehr schnell klar, dass das unmöglich der Fall sein kann. Deshalb ist es mir wichtig, zu wissen, wie wichtig Berufslernenden meine Fächer sind, damit ich mich in meiner Unterrichtsplanung auf die Erwartung der Schüler einstellen kann.
Edit: Ich hatte ursprünglich vor, mein Interview als Tondatei in diesen Blog einzufügen, weil ich die Möglichkeit des Einbindens von allerlei Dateiformaten von anderen Bloganbietern kenne. Leider habe ich festgestellt, dass ich auf Blogspot lediglich Video hochladen kann, nicht aber MP3s.
Statt dessen hier nun das Skript meines Interviews mit Joel und Manuela:
Ich habe bereits einen Termin mit dem BZT in Frauenfeld ausgemacht, an dem ich nicht nur einen, sondern gleich zwei Schüler aus einer BM Klasse interviewen darf. Ich freue mich besonders darauf, weil ich so die Möglichkeit habe einen Lernenden und eine Lernende zu befragen und bin schon sehr gespannt, ob es eventuell Unterschiede in der Sichtweise auf die BM gibt, die geschlechterabhängig sind.
Wir haben von Max einen Katalog mit zehn Fragen erhalten (Personalien, Ausbildung, Lehrjahr, Grund für BM-Wahl, Übergang SekI zu Arbeitswelt und BM, gute Ausbildner etc.). Zusätzlich sollten wir uns drei eigene Fragen überlegen, die wir den Lernenden stellen wollen. Ich habe meine bereits formuliert:
1) Was sind Ihrer Meinung nach die Unterschiede zwischen BMS und anderen Schulen?
2) Im Vergleich zu ihrer früheren Schule/n, empfinden Sie bei ihren jetzigen Mitschülern eher
einen grösseren oder einen kleineren Unterschied untereinander in Bezug auf Vorwissen
Lerntempo, etc.?
3) Welchen Stellenwert hat für Sie Unterricht in weniger berufsbezogenen Fächern (z.B. Englisch
oder Deutsch) im Vergleich zu sehr berufsnahen Fächern (z.B. Technik)?
Frage 1 ist eher nochmals eine Präzisierung von Fragen des Kataloges, aber für mich dennoch wichtig, weil ich den Unterschied nur aus Lehrersicht kenne, nicht aber aus Schülersicht.
Frage 2 ist mir wichtig, weil ich in meinem Erfahrungspraktikum gemerkt habe, wie gross die Heterogenität in BM-Klassen ist und es interessiert mich, wie stark das auch von den Schülern wahrgenommen wird.
Frage 3 ist dann schon sehr stark von meinen eigenen Fächern beeinflusst, weil ich wirklich wissen will, welchen Stellenwert meine Fächer, Englisch und Deutsch, für die Schüler im Vergleich haben. Viele Lehrer gehen gerne davon aus, dass ihre Fächer zu priorisieren sind. Aber wenn wir uns an unseren eigenen Schulalltag zurückerinnern, dann ist sehr schnell klar, dass das unmöglich der Fall sein kann. Deshalb ist es mir wichtig, zu wissen, wie wichtig Berufslernenden meine Fächer sind, damit ich mich in meiner Unterrichtsplanung auf die Erwartung der Schüler einstellen kann.
Edit: Ich hatte ursprünglich vor, mein Interview als Tondatei in diesen Blog einzufügen, weil ich die Möglichkeit des Einbindens von allerlei Dateiformaten von anderen Bloganbietern kenne. Leider habe ich festgestellt, dass ich auf Blogspot lediglich Video hochladen kann, nicht aber MP3s.
Statt dessen hier nun das Skript meines Interviews mit Joel und Manuela:
Donnerstag, 1. November 2012
Gute Lernbegleiter
Gestern haben wir in BP über Lernbegleiter gesprochen und es wurde die Frage aufgeworfen, "Was macht einen guten Lernbegleiter aus?"
Ich glaube die Antwort ist sehr vielschichtig und vielleicht auch für jeden von uns sehr individuell beantwortbar. Manche Leute brauchen vielleicht Präzision und Strenge, während andere Freiraum benötigen, um ihre Kreativität ausleben zu können.
Ich persönlich würde die Frage für mich (und wirklich nur für mich) so beantworten:
Ein guter Lernbegleiter nimmt mich und meine Anliegen ernst. Er (oder sie) weiss, dass es mir ernst ist mit meinen Lernzielen und hilft mir dabei, sie zu erreichen. Auf jeden Fall sollte ein Lernbegleiter gut zuhören können und es merken, wenn ich etwas nicht oder falsch verstehe, beziehungsweise, wenn ich irgendwo in eine falsche Richtung laufe. Er sollte mir also dabei helfen, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Ausserdem sollte er mir genügend Information an die Hand geben, dass ich weiss, welche Möglichkeiten ich habe, beziehungsweise, wenn mein Lernbegleiter auch mein Lehrer ist, dann sollte er mir auch klar machen, was von mir erwartet wird. Denn, wenn ich nicht weiss, was von mir erwartet wird, wie soll ich dann darauf hinarbeiten?
In der Sitzung selbst haben wir zunächst einmal Punkte gesammelt, die für uns gute Lernbegleiter ausmachen. Dazu sage ich hier nun nichts mehr, denn ich durfte heute den Klassenblogeintrag verfassen und dort steht eigentlich bereits alles zur Sitzung selbst. (Der Beitrag befindet sich hier.) Besonders möchte ich hier auf die Tangram-Übung hinweisen, die wir in der Sitzung gemacht haben. Das war auf jeden Fall eine lohnende Erfahrung. Doch, wie gesagt, mehr dazu im Link oben.
Ich freue mich jedenfalls bereits auf die nächsten Sitzungen, denn dort werden wir uns weiter damit beschäftigen, wie sich ein guter Lernbegleiter verhält - und wer möchte das denn nicht können?
Ich glaube die Antwort ist sehr vielschichtig und vielleicht auch für jeden von uns sehr individuell beantwortbar. Manche Leute brauchen vielleicht Präzision und Strenge, während andere Freiraum benötigen, um ihre Kreativität ausleben zu können.
Ich persönlich würde die Frage für mich (und wirklich nur für mich) so beantworten:
Ein guter Lernbegleiter nimmt mich und meine Anliegen ernst. Er (oder sie) weiss, dass es mir ernst ist mit meinen Lernzielen und hilft mir dabei, sie zu erreichen. Auf jeden Fall sollte ein Lernbegleiter gut zuhören können und es merken, wenn ich etwas nicht oder falsch verstehe, beziehungsweise, wenn ich irgendwo in eine falsche Richtung laufe. Er sollte mir also dabei helfen, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Ausserdem sollte er mir genügend Information an die Hand geben, dass ich weiss, welche Möglichkeiten ich habe, beziehungsweise, wenn mein Lernbegleiter auch mein Lehrer ist, dann sollte er mir auch klar machen, was von mir erwartet wird. Denn, wenn ich nicht weiss, was von mir erwartet wird, wie soll ich dann darauf hinarbeiten?
In der Sitzung selbst haben wir zunächst einmal Punkte gesammelt, die für uns gute Lernbegleiter ausmachen. Dazu sage ich hier nun nichts mehr, denn ich durfte heute den Klassenblogeintrag verfassen und dort steht eigentlich bereits alles zur Sitzung selbst. (Der Beitrag befindet sich hier.) Besonders möchte ich hier auf die Tangram-Übung hinweisen, die wir in der Sitzung gemacht haben. Das war auf jeden Fall eine lohnende Erfahrung. Doch, wie gesagt, mehr dazu im Link oben.
Ich freue mich jedenfalls bereits auf die nächsten Sitzungen, denn dort werden wir uns weiter damit beschäftigen, wie sich ein guter Lernbegleiter verhält - und wer möchte das denn nicht können?
Donnerstag, 25. Oktober 2012
BP - Einstieg
Gestern hatten wir unseren Einstieg in das BP-Modul an der PHTG. BP steht für Berufspädagogik.
Ich spiele schon lange mit dem Gedanken, später an einer Berufsmatur-Schule als Lehrerin zu arbeiten, vor allem, seit ich im letzten Studienjahr mein Erfahrungspraktikum an einer BMS gemacht habe. Zum Glück gibt es an der Pädagogischen Hochschule die Möglichkeit, dafür eine Zusatzqualifikation zu erlangen. Und jetzt ist es also so weit. Die erste BP-Veranstaltung liegt hinter mir und ich muss gestehen, bisher gefällt es mir sehr gut.
Unser Dozent, Max, hat uns direkt mit einem tollen Begrüssungsposter empfangen. Da fühlte man sich gleich willkommen. Max hat während der Sitzung auch erwähnt, dass wir noch irgendwann lernen werden, wie man solche Poster ganz einfach gestaltet - das nennt man dann Visual Facilitating. Darauf freue ich mich schon. Ich arbeite sehr gerne visuell.
Aber am besten an der ersten Sitzung hat mir das Kennenlernspiel gefallen. Ich habe bisher an verschiedenen Schulen als Lehrerin schon sehr viele Kennenlernspiele ausprobiert und die meisten gefallen mir nicht so gut, weil sie schnell langweilig werden oder nicht wirklich viel nützen - man lernt gar niemanden so wirklich kennen.
Das Spiel heute funktionierte so:
Alle sitzen im Kreis. Eine Person wird ausgesucht und die anderen sollen nun, ohne diese Person zu kennen, alleine aufgrund eines ersten, völlig spontanen Eindrucks (der absolut falsch sein konnte), eine Einschätzung über deren Persönlichkeit machen. Vorgabe war, nur positive Dinge zu nennen. Anschliessend wird die Person befragt, welche Aussagen sie am meisten überraschten.
Das Spiel war wirklich interessant, weil man sich ganz automatisch wirklich viel intensiver mit den anderen befasst, als man es eigentlich tun würde. Und durch die kurze, anschliessende Rückmeldung erfährt man dann sogar noch etwas mehr über den Menschen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass man sich selbst, in dem Moment wo andere einen einschätzen, wirklich wertgeschätzt fühlt. Die positiven Eindrücke tun gut und erlauben einem einen besonders angenehmen Einstieg in eine fremde Gruppe, was vor allem für introvertierte Menschen alles andere als leicht ist.
Ich werde diese Art des Kennenlernspiels auf jeden Fall auch in meinem eigenen Unterricht ausprobieren. Wow, schon in der ersten Sitzung etwas Sofort-Einsetzbares gelernt. Das fängt ja schonmal gut an.
Ich spiele schon lange mit dem Gedanken, später an einer Berufsmatur-Schule als Lehrerin zu arbeiten, vor allem, seit ich im letzten Studienjahr mein Erfahrungspraktikum an einer BMS gemacht habe. Zum Glück gibt es an der Pädagogischen Hochschule die Möglichkeit, dafür eine Zusatzqualifikation zu erlangen. Und jetzt ist es also so weit. Die erste BP-Veranstaltung liegt hinter mir und ich muss gestehen, bisher gefällt es mir sehr gut.
Unser Dozent, Max, hat uns direkt mit einem tollen Begrüssungsposter empfangen. Da fühlte man sich gleich willkommen. Max hat während der Sitzung auch erwähnt, dass wir noch irgendwann lernen werden, wie man solche Poster ganz einfach gestaltet - das nennt man dann Visual Facilitating. Darauf freue ich mich schon. Ich arbeite sehr gerne visuell.
Aber am besten an der ersten Sitzung hat mir das Kennenlernspiel gefallen. Ich habe bisher an verschiedenen Schulen als Lehrerin schon sehr viele Kennenlernspiele ausprobiert und die meisten gefallen mir nicht so gut, weil sie schnell langweilig werden oder nicht wirklich viel nützen - man lernt gar niemanden so wirklich kennen.
Das Spiel heute funktionierte so:
Alle sitzen im Kreis. Eine Person wird ausgesucht und die anderen sollen nun, ohne diese Person zu kennen, alleine aufgrund eines ersten, völlig spontanen Eindrucks (der absolut falsch sein konnte), eine Einschätzung über deren Persönlichkeit machen. Vorgabe war, nur positive Dinge zu nennen. Anschliessend wird die Person befragt, welche Aussagen sie am meisten überraschten.
Das Spiel war wirklich interessant, weil man sich ganz automatisch wirklich viel intensiver mit den anderen befasst, als man es eigentlich tun würde. Und durch die kurze, anschliessende Rückmeldung erfährt man dann sogar noch etwas mehr über den Menschen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass man sich selbst, in dem Moment wo andere einen einschätzen, wirklich wertgeschätzt fühlt. Die positiven Eindrücke tun gut und erlauben einem einen besonders angenehmen Einstieg in eine fremde Gruppe, was vor allem für introvertierte Menschen alles andere als leicht ist.
Ich werde diese Art des Kennenlernspiels auf jeden Fall auch in meinem eigenen Unterricht ausprobieren. Wow, schon in der ersten Sitzung etwas Sofort-Einsetzbares gelernt. Das fängt ja schonmal gut an.
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